Robotik im Klassenzimmer und Informatik unplugged

 

Um informatische Grundkonzepte zu vermitteln sind für uns Unterrichtseinheiten wichtig, die völlig ohne Computer im Klassenverband stattfinden,   sogenannte Unplugged-Aktivitäten. Diese Mitmach-Aktionen haben oft einen kinästhetischen Anstatz, sie sind körperlich manipulativ und modellieren rechnerische Konzepte. Das große Plus: diese Aktivitäten können immer und überall unabhängig von jeglicher technischer Ausstattung durchgeführt werden. Diese Übungen sind eine Grundvoraussetzung dafür, komplizierte und komplexe Konzepte und Ideen begreifbar zu machen. Die Unplugged-Aktivitäten greifen Bekanntes auf und knüpfen an die eigene Lebenserfahrung der Kinder an. Durch kinästhetische Aktivitäten werden komplizierte Sachverhalte spielerisch vermittelt.

Unplugged-Aktivitäten können in Gruppen oder auch mit der ganzen Klasse durchgeführt werden. Vorausschauendes und vernetztes Denken, Kreativität und Zusammenarbeit der Schüler werden so gefördert. Zudem muss jeder auch seinen eigenen Standpunkt verbalisiseren und mit Argumenten stützen können. Die Kinder entwickeln so ein Verständnis darüber, wie ein Computer funktioniert und lernen die Art des Denkens, die für das Programmieren nötig ist, kennen.

Kleinere elektronische Basteleien dienen zur Vermittlung elektrotechnischer Grundkonzepte und bringen den Schülern viel Spaß.

Der Einstieg in das Programmieren selbst erfolgt dann über Bodenroboter, die bei den Kindern sehr beliebt sind. Die technische Ausstattung bringen wir mit, sofern sie nicht vorhanden sein sollte. Es arbeiten, je nach Schüleranzahl, zwei bis drei Kinder mit einem Roboter. Je nach Alter der Schüler bedienen wir uns     unterschiedlicher Programmiersprachen. Es geht uns aber auch beim Programmiernlernen nicht darum, den Schülern möglichst schnell eine bestimmte Programmiersprache zu vermitteln. Vielmehr geht es um die spielerische Förderung von Fähigkeiten, die nicht nur beim Coding, sondern auch im alltäglichen Leben wichtig sind:

  • Orientierungs- und Strukturierungskompetenz, Fähigkeit zur Klassifikation und Seriation, Erfassen von Raumlage, Formen und Größenverhältnissen
  • Problemlösekompetenz: komplexe Aufgabenstellungen anzugehen und mit Beharrlichkeitund Ausdauer einen Lösungsweg zu finden
  • Mathematisch-logisches Denken, Kennenlernen formaler Sprachen
  • Kreativität bei der Lösungsfindung, eigene Ideen entwickeln und ausprobieren
  • Sprachlich-Kommunikative Kompetenz: Kennenlernen neuer Begriffe und Erwerb von Sprachverständnis, Verbalisieren des eigenen Standpunkts und diesen durch Argumente stützen
  • Symbolverständnis, wichtig für Schreiben und Rechnen
  • Soziale Kompetenz: Teamfähigkeit, Rücksicht nehmen, Kritikfähigkeit
  • Medienkompetenz: erste Erfahrungen mit Robotern, den Umgang mit Computern

 

Lehrer lernen in den Klassenzimmer-Kursen gemeinsam mit den Schulkindern mit und können somit die Inhalte später auch eigenständig vermitteln. Sie müssen als Lehrer kein Experte sein und das auch nicht werden. Verstehen sie sich als Cheerleader, der den Kindern Zuvertrauen gibt, Neues auszuprobieren. Feuern sie die Kinder an und zeigen sie ihnen, dass sie auch schnell besser werden können als sie selbst. Lernen sie mit ihren Schülern!